Das Kind bereitet sich auf sein Lebensschicksal vor:
Das ist das Schicksal so mancher jungen Dame: von Kindesbeinen an schwer arbeiten, ausgebeutet werden und später die ganze Last des Familienlebens tragen…wer will das schon?? /ironie off//
Liebe Leser, ich zitiere heute einen Kommentar aus dem Blog der “Sezession”, worin Ellen Kositza sich Gedanken macht über aktuelle Beobachtungen und geselschaftliche Zustände.
Ein Medienhype im Moment besteht darin, sich im Internet und in Zeitungen über die Entbehrungen und Gemeinheiten der Mutterschaft aufzuregen und alles damit Verbundene in den Dreck zu ziehen. Wir sind derartig tief gesunken, daß die Massenmedien von ethisch denkenden und handelnden Menschen nicht mehr konsumierbar sind. Nun der Kommentar eines “Carl Sand” (Pseudonym?) zu diesem Thema.
Carl Sand
Die Dinge sind ganz einfach.
1)
Das Ende der langjährigen Beziehung stellt inzwischen den absoluten Regelfall dar. Dies gilt auch für die Ehe mit ca 60 Prozent Scheidungsrate.
Das Recht, eine Beziehung zu beenden, unterliegt keinerlei Regeln, sondern ausschließlich der Willkür der „Partner“.
Der Gott der heutigen Zeit ist die Willkür.
Vertrauen basiert auf Verlässlichkeit.
Obwohl ich als Zyniker in Wahrheit nur ein sehr angepisster Idealist bin, somit ein feiner Vater wäre, habe ich bisher keine Frau getroffen, der ich soweit vertrauen könnte, mit ihr Kinder zu haben.
2)
Das zweite Problem ist die Partnerwahl bzw. die Wahlmöglichkeit.
Genauer gesagt, der sexuelle Manchesterkapitalismus.
In einem beregelten Markt, d.h. einem Feld, das Regeln unterliegt,
was die Anzahl gleichzeitiger Partnerschaften
und die Beendigung von Partnerschaften kennt,
ist es hochwahrscheinlich, dass jeder Topf seinen Deckel findet,
und, bis auf echte Verletzungen und Verschulden auch behält.
Der Gott der Zeit heißt Regellosigkeit.
Das heißt, die, ich sage mal, bumshässlichen mögen sich noch finden,
die Beglückten haben jede Wahl.
Beziehungen stellen dabei keine Vertrauensbindung auf Dauer dar,
sondern Verbrauchsgüter.
VERBRAUCHS-Güter!!!
Womit der Bogen zum Konsumismus geschlagen wäre.
Es gibt keinen, gar keinen, wirklich überhaupt keinen Unterschied zwischen Supreme-Chai-Latte mit Karamellaroma und Liesel und Märxchen.
Dank der Illusion des vorgeblich „freien“ Marktes orientiert man sich im Ideal zum Premiumsegment.
Somit führt jeder unberegelte Markt
unausweichlich
zur totalen Pauperisierung des Mittelstandes.
Gut Marxistisch.
Oder mehr fürs Herz: Der Regelfall ist die Einsamkeit.
3)
Nein, es trifft nicht nur immer die anderen.
Das Pfeifen im Waldspazieren,
oder besser das Pfeifen im Schützengraben,
können sich die voraussehbaren Kommentatoren sparen.
Das was da pfeift sind die Granaten, und auf einer steht auch Euer Name.
Nein, das liegt auch nicht an Männlichkeit und bummsfallera.
Auch verbale Alpha-Beschäler können sich ihre Kommentare stecken.
4)
Daß ich den Kapitalismus ausgerechnet mit einem Beitrag über Bienchen-und-Blumen auch generell widerlegt habe, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Revolution und F…e.
Keine Ahnung, was dieser Herr Sand damit sagen will. Daß gutaussehende bessere Chancen haben? Natürlich haben sie die. Und ich hätte meine häßliche, gemütskranke Versagerexistenz nie freiwillig gewählt. Zwar erhängte ich mich mit 23, weil ich Atheist war, und nur als absolutes, produktives Genie in einer sinnlosen Welt hätte leben können, aber mein — auch schmerzender! — Buckel und generelle Häßlichkeit waren auch ein, wenn auch weniger wichtiger, Grund.
“Bumshäßlich”‘: er sage mir’s ins Gesicht, ich drückte ihm den Hals zu. Ich habe meine Versagerexistenz — auch sozial bin ich Bodensatz — nicht gewählt. Handke hatte recht: “Diese Welt ist Scheiße.”
Ohne mein Damaskuserlebnis hätte ich mich schon längst getötet — besser: ohne meinen Glauhen an Christus, denn die Freude der Bekehrung ist einige Jahre her, und die Kirche leider ein Witz. Ich bin ganz klar Eugeniker, zumindest wer psychisch krank ist, hat kein “business”, dies weiterzugeben. Aber nicht einmal. DAS setzt man durch. Stattdessen darf jeder Trottel mit jeder.
P.S. Ich empfehle Andy Nowicki, der katholisch ist und selbst zwei Kinder hat; dennoch schreibt er wie kein zweiter Zeitgenosse über das Erniedrigende des Geschlechtsaktes und der “Schlag ins Gesicht” (aus “Considering Suicide”) der dies für den denkenden Menschen ist — umso mehr für den Christen, der glaubt, Gott zum Bilde erschaffen worden zu sein. Kositza versteht dies nicht oder will’s nicht wahrhaben, trotz Weininger-Kenntnis.
Von daher: wie Kierkegaard verlange ich nach dem Tod — bin froh, wenn ich diese schreckliche Welt und dies mein scheußliches Leben nicht mehr zu ertragen habe.
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Was Carl Sand sagen wollte, weiß ich heute auch nicht mehr…ich habe den Artikel in einer wirklich anderen Zeit geschrieben.
Das Verlangen nach dem Tod verstehe ich, mittlerweile. Life sucks, durchaus sehr stark, manchmal. Ich habe weder Peter Handke noch Andy Nowicki gelesen, vielleicht tue ich es mal, in der nächsten Einsperrphase.
Das Blog könnte ich eigentlich wiederbeleben, ich habe sooo viel Zeit.
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